Roland Kaiser sagt, was er denkt. Auch, wenn es um Politik geht. In einem Interview verrät er nun, was ihm in unserem Land stört.
Roland Kaiser (72) ist bekannt dafür, das Vorurteil, dass Schlager “seicht” sein müsse, zu widerlegen.
Der 72-Jährige bezieht regelmäßig gesellschaftspolitisch Stellung, so auch in seiner neuen Single “Achtung und Respekt”.
Der Song sei ihm bereits im Sommer 2024 angeboten worden, wie Kaiser dem “Rolling Stone” erklärte, einem Magazin, das normalerweise nicht im Schlager-Genre verortet ist.
Roland Kaisers neuer Song soll uns ein Spiegel vorhalten
Kaiser erinnert sich daran, dass damals weder der Bruch der Ampelkoalition noch die Wiederwahl Donald Trumps absehbar waren. Dennoch habe er “allgemein das Gefühl gehabt, dass in unserer Gesellschaft die Reizschwelle ziemlich tief ist. Und ich habe oft gelesen, dass in Bussen und Bahnen Mitarbeiter beschimpft werden, die ihrem Job nachgehen, die einfach nur nach der Fahrkarte fragen und bepöbelt und bespuckt werden. Dass Rettungskräfte attackiert werden.”
“Ich werde meine Meinung nicht hinter merkantile Interessen stellen”
Der Sänger betont: “Mir fehlen in unserer Gesellschaft Achtung und Respekt. Diese beiden essenziellen Werte gehen verloren. Deswegen dachte ich: Dieses Lied möge uns bitte einen Spiegel vorhalten. Kinder, lass uns doch einigen – wir behandeln den anderen so, wie wir selbst behandelt werden wollen.”
Kaiser spricht auch über seine Positionierung gegen Antisemitismus und die daraus resultierenden Anfeindungen im Netz. “Ich lese solche Kommentare überhaupt nicht”, versicherte der gebürtige Berliner. “Ich habe nicht mal einen Zugang zu Facebook, Instagram und dergleichen. Das liest meine Frau manchmal, und ich sage: Vergiss es, das ist morgen wieder vergessen.”
Die Unterstützung für seine Musik bleibe im Osten des Landes weiterhin bestehen, selbst nach seiner klaren Haltung gegen die Pegida-Bewegung. “Und wenn dann Leute sagen, ich gehe nicht zu deinem Konzert, ist es mir auch egal, denn ich werde meine Meinung nicht hinter merkantile Interessen stellen”, so Kaiser.